Ein flammendes Herz, ein lächelnder Buddha oder eine sich bedrohlich emporstreckende Kobra: Starke und einprägsame Motive haben es dem Schweiß-Künstler Dabs Wellington offenbar besonders angetan. Genauso beeindruckend ist allerdings die Optik: Die aus Edelstahl gefertigten Bilder schillern in allen Farben des Regenbogens, von zartgolden bis tiefblau. Alles, was der US-Amerikaner dafür braucht, ist ein Schweißgerät – und jede Menge Erfahrung.
Das Ganze nimmt seinen Lauf, als der junge Sean Flottmann neben seiner College-Ausbildung einen Aushilfsjob in einer Werkstatt annimmt. Das Unternehmen hat sich auf WIG-Schweißarbeiten an Edelstahlteilen spezialisiert – und Flottmann beginnt, sich für das Material und den Prozess zu begeistern. Unzählige Stunden Übung bei Bauteilreparaturen, Fleiß und das Fachwissen seiner erfahrenen Kollegen machen Sean zum Vollprofi.
Das ist nun fast 20 Jahre her. Mittlerweile gibt der gestandene Schweißfachmann seine Tipps und Tricks an jüngere Mitarbeiter weiter. In seinem Beruf schweißt er unter anderem Konstruktionen für Fördertechnik-Anlagen – ein Job, in dem absolute Zuverlässigkeit und Qualität gefragt sind. Doch auch in seiner Freizeit spielt das Schweißen eine wichtige Rolle: Unter dem Künstlernamen Dabs Wellington fertigt er Kunstwerke aus Edelstahl und Aluminium – und präsentiert diese in den sozialen Medien einer stetig wachsenden Anhängerschar. Sein Instagram-Account zählt inzwischen rund 100.000 Follower, und täglich werden es mehr.
Die meisten seiner Arbeiten bestehen aus einem viereckigen Rahmen, in dem das zentrale Motiv in Form von WIG-Schweißnähten „gezeichnet“ ist.
Die markanten Farbverläufe in den Schweißnähten sind dabei seine Spezialität. Sie entstehen, wenn das Metall an der jeweiligen Stelle oxidiert, wobei die exakt angepasste und unterschiedlich einzuhaltende Gas-Nachströmzeit ausschlaggebend ist: „Um genau die gewünschten Farben zu kreieren, braucht es eine Menge Übung, aber auch eine möglichst exakte Kontrolle des Schweißprozesses“, erklärt Flottmann. „Verschiedene Parameter wie Hitze und Geschwindigkeit haben einen direkten Einfluss auf das Ergebnis.“
» Um genau die gewünschten Farben zu kreieren, braucht es eine Menge Übung, aber auch eine möglichst exakte Kontrolle des Schweißprozesses. Mit der MagicWave ist es mir generell möglich, äußerst exakt zu parametrieren. «
Sean Flottmann , Schweiß-Profi